Schwerpunkt Koloproktologie im Krankenhaus Maria-Hilf

Sie begrüßten Anfang Oktober Dr. Faramarz Pakravan (3. v. l.), den neuen ärztlichen Leiter des Schwerpunkts Koloproktologie des Krankenhauses Maria-Hilf Krefeld: Michael Wilke (l.), , Chefarzt Privatdozent Dr. Elias Karakas (2. v. l.) und Facharzt Charalambos Spyrou (r.), Klinik für Allgemein-, Visceral- und Endokrine Chirurgie.

Dr. Faramarz Pakravan ist in Düsseldorf niedergelassener Spezialist für Koloproktologie und leitet seit dem 1. Oktober den neuen Schwerpunkt Koloproktologie im Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld

Seit dem 1. Oktober 2018 verstärkt Dr. Faramarz Pakravan das Team der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Endokrine Chirurgie des Krankenhauses Maria-Hilf unter der chefärztlichen Leitung von Privatdozent Dr. Elias Karakas. Dr. Pakravan ist als niedergelassener Facharzt für Chirurgie ein ausgewiesener Experte für Koloproktologie mit langjähriger Erfahrung und überregionaler Reputation.

Neben seiner Tätigkeit in der von ihm 2006 gegründeten Gemeinschaftspraxis „Coloproktologisches Zentrum Düsseldorf“ (CPZ) arbeitet er nun im neuen Schwerpunkt Koloproktologie des Krankenhauses Maria-Hilf und leistet Hilfestellung beim Aufbau eines überregionalen Zentrums in Krefeld.

Er ist als Mitglied in verschiedenen US-amerikanischen, europäischen und deutschen koloproktologischen Fachgesellschaften aktiv und setzt die neuesten Methoden ein. Für Dr. Pakravan ist wichtig, „dass ich mich an der besonderen Situation jedes einzelnen Patienten orientiere. Heute gibt es auch im hochspezialisierten Bereich der Koloproktologie eine Vielzahl schonender Operationsmethoden. Doch nicht jede passt. Mein Ziel ist es, in diesem extrem sensiblen Bereich das Höchstmaß an individueller Lebensqualität für den Patienten zu erreichen.“

Neben der operativen Tätigkeit bietet Dr. Pakravan zusammen mit Fachärzten der Chirurgischen Klinik im Krankenhaus Maria-Hilf regelmäßig stattfindende Sprechstunden an, die eine umfassende Diagnostik und individuelle Beurteilung der weiteren Therapie beinhalten. Der Schwerpunkt Koloproktologie umfasst die Behandlung aller Erkrankungen des Enddarms und des Afters. Interdisziplinär erfolgt die operative Therapie gut- und bösartiger Erkrankungen des Dickdarms und Enddarms im Alexianer Darmzentrum.

Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Krefeld GmbH, erklärt: „Wir sind auf einem guten Weg. Unter der Klammer der Chirurgischen Kliniken wollen wir unseren Patienten für alle angebotenen Spezialaufgaben einen überregional ausgewiesenen Experten an die Hand geben. Dies ist uns jetzt auch für die Koloproktologie gelungen.“ 


Das Fachgebiet (Kolo-)Proktologie

Der Begriff  Koloproktologie kommt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus dem  Wort kolon (=Dickdarm) und prokton (=Enddarm).

Zum Spektrum gehören die klassischen proktologischen Eingriffe, wie Hämorrhoiden- und Fisteloperationen, Fissurbehandlungen oder Eingriffe bei Abszessen. Hier kommen sämtliche modernen Operationsverfahren, wie zum Beispiel Staplerverfahren bei Hämorrhoidalvorfällen, Schließmuskelrekonstruktionen bei komplizierten Analfisteln oder bei Fisteln zwischen Scheide und Mastdarm zum Einsatz. Unerlässlich ist hierfür eine exakte präoperative Diagnostik in Form von analer Druckmessung, Endosonographie und Endoskopie.

Als weitere Störungen im Analbereich sind die Stuhlentleerungsstörung, Inkontinenz und chronische Verstopfung zu nennen. Sind Entleerungsstörungen durch einen inneren Vorfall des Mastdarms, auch bei Senkung und Vorfall von Beckenbodenorganen, wie Senkung der hinteren Scheidenwand (Rektozele) verursacht, kann ein Teil des Mastdarms minimalinvasiv durch den After entfernt werden. Ebenfalls können Beckenbodenorgane laparoskopisch gehoben werden, um eine ordnungsgemäße Stuhlpassage wiederherzustellen.

Eine besonders schonende und sichere Methode der Behandlung von Stuhlinkontinenz ist die sogenannte „Sacralnervenstimulation“. Mit Hilfe einer feinen Elektrode und einem Schrittmacher, ähnlich einem Herzschrittmacher, werden diejenigen Nerven am verlängerten Rückenmark stimuliert, die für die Schließmuskelaktivität verantwortlich sind. Diese Methode wird im Krankenhaus Maria-Hilf auch bereits erfolgreich bei Harninkontinenz in der Klinik für Urologie und Kinderurologie angewendet.

Der weitere große Bereich der Koloproktologie ist die Behandlung bös- und gutartiger Erkrankungen des Dick- und Mastdarms. Hierzu gehören Erkrankungen wie die Divertikulitis, welche als Zivilisationskrankheit in unseren Breiten mit zunehmendem Alter bis zu 40 Prozent der Bevölkerung betrifft.

In der Behandlung bösartiger Darmgeschwülste arbeiten die (Kolo-)Proktologen und Visceralchirurgen eng mit den Kollegen aus der Onkologie, Gastroenterologie und Strahlentherapie zusammen, um die betroffenen Patienten einer optimalen Therapie zuzuführen. Operativ werden Resektionen auch bei tiefsitzenden Mastdarmkrebsen unter Vermeidung eines dauerhaften künstlichen Darmausgangs durchgeführt. Dabei wird vor allem darauf geachtet, das Verfahren zu wählen, das die Stuhlhaltefähigkeit nach der Operation verbessern hilft.

Kurzvita Dr. Faramarz Pakravan

Dr. Pakravan beendete sein Medizinstudium im Jahre 1973 im Iran. Im Januar 1982 bestand er sein „Board-Exam“, chirurgische Facharztanerkennung. Nach einjähriger Tätigkeit als chirurgischer Abteilungsleiter in Arak/Iran war Dr. Pakravan im Jahr 1983 an der Universitätsklinik Istanbul tätig.

1985 wurde Dr. Pakravan zunächst als Assistenzarzt für Chirurgie im St.Elisabeth-Hospital der Universität-Witten-Herdecke angestellt. Nach erfolgreicher deutscher chirurgischer Facharztprüfung in Münster, Juli 1988, wurde er ab 1989 Oberarzt der chirurgischen Abteilung. Seit 1991 war Dr. Pakravan als leitender Oberarzt für Allgemeinchirurgie tätig. Im März 1995 erhielt er die Zusatzbezeichnung für Viszeralchirurgie.

Ab 1996 entschied sich Dr. Pakravan zum Aufbau einer koloproktologischen Abteilung im St. Martinus-Krankenhaus Düsseldorf, wo er bis 1998 tätig war.

Im April 1998 verließ er das Krankenhaus und ließ sich als Koloproktologe und Vizceralchirurg in Düsseldorf nieder, zunächst alleine und seit 2006 gemeinsam mit Dr. Christian Helmes im CPZ Düsseldorf.

Dr. Pakravan ist Mitglied in den US-amerikanischen, europäischen und deutschen koloproktologischen Fachgesellschaften. Er hielt zahlreiche vielbeachtete Vorträge auf internationalen Fachkongressen.